Nr.: 029
Art: Technische Hilfeleistung
Datum: 27.02.2010 Uhrzeit: 08:41
Ort: Ballenstedt
Straße: Quedlinburger Straße
Stichwort: Hochwasser
Beschreibung:
Ein Anwohner meldete der Rettungsleitstelle über Notruf, dass sich vor seinem Haus bzw. in einem größeren Bereich der Quedlinburger Straße Wasser auf verschiedenen Flächen ansammelt.
Die Ballenstedter Feuerwehr rückte zuerst mit dem LF16/12 und dem Rüstwagen aus, um eine Lageerkundung durchzuführen und ggf. Erstmaßnahmen durchzuführen.
Nach Erreichen der Einsatzstelle war schnell klar, dass diese sich weit erstreckt und das eigentliche Übel ein verstopftes Kanalrohr im Bereich der Einmündung zur Trift sein musste. Dort staute sich massiv Wasser, welches normalerweise in einem Bachlauf aus der Wasserachse des Schlossparks abläuft und in einen Graben parallel zur Quedlinburger Straße mündet, welcher dann wiederum an besagter Stelle in ein Kanalsystem fließt. Dieser Graben war bereits weit über den Normalpegel mit Wasser gefüllt. Daher wurde der Rüstwagen umgehend eingesetzt, um mit den vorhanden Mitteln zu versuchen, dass Kanalrohr freizubekommen. Das LF fuhr die Strecke weiter ab, bis zur Adresse des Anrufers. Hierbei konnten während der Anfahrt schon mindestens zwei weitere Einsatzstellen festgestellt werden.
Die im Feuerwehrhaus verbliebenen Einsatzkräfte wurden aufgefordert, bereits eingelagerte Sandsäcke zu befüllen und mit dem Mannschaftstransportfahrzeug zur Einsatzstelle zu bringen. Außerdem wurde umgehend der Einsatzleitwagen zur Einsatzstelle nachgeführt.
Diese gliederte sich mittlerweile in drei und schlussendlich in vier Abschnitte:
Abschnitt 1:
Im Bereich Quedlinburger Straße, Ecke Trift ist der Rüstwagen im Einsatz um die Verstopfung im Kanalrohr zu befreien. Weiterhin wird Wasser aus einem Keller gepumpt.
Abschnitt 2:
Ca. 300m weiter in Richtung Ortsausgang staute sich Wasser im Bereich der Wasseraustrittsstelle des Bachlaufes aus dem Schlosspark. Hier waren bereits Gartenflächen überspült und Wasser lief in Richtung „Gelbes Haus“ am Ortsausgang Ballenstedt, wo es sich auf einer größeren Grünfläche sammelte. Die Austrittsstelle des Baches wurde beräumt. Hierzu wurde ein Einreißhaken eingesetzt und mittels Steckleiterteilen und Feuerwehrleinen eine Brückenkonstruktion gebaut, um den Graben sicher überqueren zu können.
Abschnitt 3:
Nocheinmal ca. 100 Meter weiter in Richtung Ortsausgang konnte vor einem Gebäude ein Schachteingang eines Abwasserkanals entdeckt werden. In diesen sollte das überlaufende Wasser vorerst eingeleitet werden, was durch eine Sandsackkonstruktion, welche die Besatzung des MTF anlegte, gelang.
Abschnitt 4:
Nachdem die Einsatzkräfte des Löschgruppenfahrzeuges ihren ersten Auftrag erledigt hatten und die Engstelle beseitigt war, fuhr das Fahrzeug direkt zum „Gelben Haus“ und pumpte dort mittels Fahrzeugpumpe und Saugschläuchen das angestaute Wasser auf der Freifläche über die Straße in einen Graben, in dem es ungehindert ablaufen konnte. Diese Maßnahme war nötig, da die Gefahr bestand, dass das stehende Wasser in angrenzende Wohngebäude drückt.
Während des Einsatzes wurde außerdem ein Anwohner beim Auspumpen seines bereits bis zur halben Höhe mit Wasser vollgelaufenen Kellers unterstützt.
Einsatzkräfte: 14 Kameraden
Fahrzeuge: ELW, LF16/12, RW, MTF
Einsatzende: 12:31 Uhr
Weiterlesen »